Internationaler Studiengang Bionik (B. Sc.)
Inter-nationaler Studiengang Bionik (B. Sc.)
ABSOLVENT:INNEN BERICHTEN
Ein festes Berufsbild des „Bionikers“ existiert nicht. Den Absolventinnen und Absolventen des Internationalen Studiengangs Bionik bieten sich aufgrund der im Studium vermittelten Inhalte und Kompetenzen zahlreiche Betätigungsfelder.
Die ersten Absolvent:innen des ISB wurden im Frühjahr 2007 in die Welt entlassen. Seit nun mehr über 13 Jahren gibt es „Bioniker:innen made in Bremen“. Im Folgenden werden exemplarisch ein paar Lebenswege vorgestellt.
Nicht nur wie vielfältig die Bionik ist, sondern auch was aus seinen Kommiliton:innen geworden ist, fasst Marcus Hollermann, ein Absolvent von 2009, in dem Video rechts zusammen.
Marcus Hollermann, ein Absolvent des ISB, über die Vielseitigkeit der Bionik. GREEN UP YOUR FUTURE ist ein Ausstellungsprojekt von BIOKON e.V. und Green Economy Academy e.V. zu Jobs mit „Greening“-Potenzial.
Aljoscha Sander …

# Windkraft
Aljoscha Sander hat -nach einem kurzen Umweg über die Elektrotechnik und Informatik- sowohl den
Bionik-Bachelor (ISB) als auch den Masterstudiengang Bionik: Mobile Systeme an der Hochschule
Bremen erfolgreich absolviert. Neben einer Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Bremer Institut für Produktion und Logistik GmbH (BIBA), hat er im November 2020 zusammen mit einem
weiteren Absolventen der Bionik (Andreas Haselsteiner) die Flucto GmbH gegründet. Diese hat die
Entwicklung von technischen Lösungen zur Verbesserung der Installation von Offshore-Windkraftanlagen zum Ziel.
Absolvent:innen berichten
Aljoscha Sander
Aljoscha Sander hat -nach einem kurzen Umweg über die Elektrotechnik und Informatik- sowohl den Bionik-Bachelor (ISB) als auch den Masterstudiengang Bionik: Mobile Systeme an der Hochschule Bremen erfolgreich absolviert. Neben einer Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Bremer Institut für Produktion und Logistik GmbH (BIBA), hat er im November 2020 zusammen mit einem weiteren Absolventen der Bionik (Andreas Haselsteiner) die Flucto GmbH gegründet. Diese hat die Entwicklung von technischen Lösungen zur Verbesserung der Installation von OffshoreWindkraftanlagen zum Ziel.
Warum hast du dich für Bionik und keinen anderen Studiengang entschieden?
Ich bin schon in meiner Schulzeit auf das Thema Bionik gekommen (Frau Kesel’s Bionik Buch aus der Reihe Fischer kompakt) und wollte dann unbedingt Bionik studieren. Die interdisziplinäre Natur der Bionik und die Schnittstelle zwischen Naturwissenschaften und Ingenieurswesen waren für mich die ausschlaggebenden Punkte. Diverse Dinge (fehlendes Geld, hoher NC) hatten dann aber dazu geführt, dass ich zunächst zwei Semester Elektrotechnik und Informatik studierte. Mein Gedanke damals war, dass ich, um Bioniker zu werden, ich ja nicht unbedingt Bionik studieren müsste. Da mein Frust nach zwei Semestern uninspirierten Studierens aber sehr hoch war, hatte ich mich auf das Wintersemester 2011 in Bremen beworben und wurde dann auch schließlich angenommen.
Was hat Dir am Bionik-Studium gut gefallen?
In der Tat, die interdisziplinäre, naturwissenschaftlich geprägte Grundausbildung, die enge Betreuung durch die Lehrenden und natürlich die Strömungsmechanik. Auch das Pflicht-Auslandssemester war ein absolutes Highlight meiner Studienzeit.
Was war das Aufregendste / Verrückteste, was du während deines Studiums erlebt hast
Insgesamt das Auslandssemester. Die ganzen Erfahrungen, die ich während meines Aufenthalts an der NTNU gemacht habe, prägen mich bis heute.
Wo arbeitest du im Moment und wie bist Du zu diesem Job gekommen?
Meine Jobsituation ist etwas unübersichtlich, da ich aktuell in einer Übergangsphase zwischen öffentlichem Dienst und Selbstständigkeit bin.
Ich arbeite seit 2018 als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Bremen und forsche dort zu Offshore-Windenergieanlagen.
Meine Dissertation zum Thema Schwingungen von Offshore-Windenergieanlagen fertige ich an der Universität Groningen in Zusammenarbeit mit Prof. Eize Stamhuis und Prof. Albert Baars an.
Im November 2020 habe ich zusammen mit einem anderen Bionik-Absolventen (Andreas Haselsteiner) ein Start-up gegründet, die Flucto GmbH. Aktuell* habe ich drei Monate Sonderurlaub, um Vollzeit für unsere Firma zu arbeiten. Wir haben einen ersten großen Auftrag für einen Windpark in Taiwan.
Was ist das Besondere an deiner jetzigen Arbeit und in wie fern hat sie Bezug zu der Bionik?
Die interdisziplinäre Ausbildung, die ich im Bionik-Studium genießen durfte, macht sich jeden Tag wett. Meine Aufgaben wechseln zwischen strömungsmechanischen Berechnungen, dem Design von Elektronik, Programmierung von Auswertungen hin zu Verhandlungen mit Zulieferern und dem Beklettern von Windenergieanlagen. Die Fähigkeit, komplexe Sachverhalte schnell als diese zu erkennen und oftmals mit naturwissenschaftlichem Bauchgefühl zu durchdringen, verdanke ich der exzellenten Ausbildung an der Hochschule. In meiner täglichen Arbeit komme ich nur noch selten mit Bionik als solcher in Berührung, die Denkweise ist mir aber hoffentlich erhalten geblieben.
*Juli 2022, Anmerkung der Redaktion
Was hat Dir am Bionik-Studium gut gefallen?
„In der Tat, die interdisziplinäre, naturwissenschaftlich geprägte Grundausbildung, die enge Betreuung durch die Lehrenden und natürlich die Strömungsmechanik. Auch das Pflicht-Auslandssemester war ein absolutes Highlight meiner Studienzeit.“
Was ist das Besondere an deiner jetzigen Arbeit und in wie fern hat sie Bezug zu der Bionik?
„Die interdisziplinäre Ausbildung, die ich im Bionik-Studium genießen durfte, macht sich jeden Tag wett. Meine Aufgaben wechseln zwischen strömungsmechanischen Berechnungen, dem Design von Elektronik, Programmierung von Auswertungen hin zu Verhandlungen mit Zulieferern und dem Beklettern von Windenergieanlagen. Die Fähigkeit, komplexe Sachverhalte schnell als diese zu erkennen und oftmals mit naturwissenschaftlichem Bauchgefühl zu durchdringen, verdanke ich der exzellenten Ausbildung an der Hochschule. In meiner täglichen Arbeit komme ich nur noch selten mit Bionik als solcher in Berührung, die Denkweise ist mir aber hoffentlich erhalten geblieben.“
CHRISTOPHER GRAF …
# Erneuerbare Energien
Christopher Graf hat von 2013 bis 2017 im Internationalen Studiengang Bionik (B. Sc.) studiert. Während des Studiums hat er als wissenschaftliche Hilfskraft in diversen Projekten mitgearbeitet – sein Film über das Turtle-ROV ist noch heute auf der HSB-Website und unserem Youtube-Kanal zu sehen.
Nach seinem Bachelorabschluss in Bionik und einer Verlängerung seiner wissenschaftlichen Mitarbeit am Fraunhofer IFAM in Bremen, ist er nach Kassel gegangen und hat den Master „Erneuerbare Energien“ studiert. Jetzt promoviert er am Fraunhofer IEE in Kassel über das Thema „Erneuerbare Wärme“. Sein Traum ist Bionik und Energietechnik zu verbinden.
Absolvent:innen berichten
Christopher Graf
Christopher Graf hat von 2013 bis 2017 im Internationalen Studiengang Bionik (B. Sc.)
studiert. Während des Studiums hat er als wissenschaftliche Hilfskraft in diversen
Projekten an der Hochschule mitgearbeitet – sein Film über das Turtle-ROV ist noch heute
auf der HSB-Website und unserem Youtube-Kanal zu sehen.
Wir haben ihn im Dezember 2021 über seinen weiteren Werdegang befragt:
„Schon während des Studiums habe ich meine Leidenschaft für das wissenschaftliche
Arbeiten entdeckt. Ich habe viel als wissenschaftliche Hilfskraft gearbeitet. Meine
Bachelor-Arbeit habe ich am Fraunhofer Institut für angewandte Materialforschung, kurz
Fraunhofer IFAM, in Bremen geschrieben. Dort war ich in der Werkstofftechnik in der
Arbeitsgruppe „Smart Systems“ eingegliedert und habe mich thematisch mit
Funktionsintegration und 3D Druck auseinandergesetzt und auch noch für ein weiteres
halbes Jahr nach dem Bachelor-Abschluss weitergearbeitet.
Dann bin ich auf Reisen gegangen und habe mich auf meine eigentliche Leidenschaft, die
erneuerbaren Energien, zurückbesonnen und mir einen entsprechenden Master gesucht, in
dem ich auch noch ein paar Grundlagen nachholen konnte. Den habe ich an der Universität
Kassel gefunden.
Mir war immer klar, dass ich im Forschungs- & Entwicklungsbereich bleiben möchte, daher
Werte ich das Bionik-Studium und das Vorwissen, dass ich mir damit angeeignet habe, auf
keinen Fall als vergeudete Zeit. Durch den Bachelor in Bionik habe ich das Fundament für
wissenschaftliches Arbeiten bekommen, gelernt mich schnell in neue Thematiken
einzuarbeiten und auch im Einklang mit der Natur Ingenieurswissenschaften zu betreiben.
Es hat mir sehr viel Spaß gemacht Bionik zu studieren und ich wollte das auch auf jeden
Fall zu Ende machen, musste aber feststellen, dass es mit der Thematik erneuerbare
Energien nicht kombinierbar war.
Meinen Master in Regenerative Energien und Energieeffizienz habe ich 2020 beendet. Jetzt
arbeite ich am Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik IEE in
Kassel und schreibe dort auch an meiner Dissertation. Ich bin der Abteilung thermische
Energiesysteme zugeordnet und beschäftige mich in meiner Dissertation mit
Fernwärmesystemen bzw. –netzen und Gebäudetechnik. Ziel meiner Forschung ist die
Bereitstellung von erneuerbarer Wärme in Gebäuden und Quartieren für das Trink-, und
Warmwasser und die Raumheizung. Denn die Energiewende ist nicht nur eine Strom-,
sondern auch eine Wärmewende, in der wir zukünftig auch bei der Bereitstellung von
Wärme möglichst keine fossilen Emissionen mehr produzieren wollen.
Nicht nur ich, auch viele meiner Kommiliton:innen sind in Richtung wissenschaftliche
Karriere gegangen, da hat uns das Bionik-Studium und seine Interdisziplinarität geprägt.
Denn im Bionik-Studium habe ich viele grundlegende Sachen gelernt: Wie man sich schnell
in neue Sachen einarbeitet, wie man Paper liest, wie man Sachen grundlegend macht, wie
man präsentiert, wie man in Projekten zusammen arbeitet … das ganze Soft Skill Bündel!
Außerdem hat sich mein Englisch durch die Zeit im Ausland enorm verbessert, genauso wie
meine Sozialkompetenz.
Ich habe in der Bionik gelernt, was man in der Wissenschaft braucht: Immer am Zahn der
Zeit zu sein, neugierig zu sein, etwas kennen lernen, verstehen und anwenden zu wollen –
und dass auch in Projektarbeiten, in denen man als Gruppe zusammenarbeitet. Im Prinzip:
Verstehen, Abstrahieren und Anwenden – und genau das mache ich in meiner Arbeit heute
auch!
Mein Traum ist es, in 10 – 15 Jahren in die Lehre zu gehen und einen Forschungsbereich zu
finden oder zu etablieren, bei dem ich Energietechnik und Bionik verbinden kann. In
Bionik-Projekten geht es ja eigentlich auch fast immer um (Energie-)Effizienz – und von der
Natur können wir Menschen uns abschauen, wie wir existierende, technische Systeme noch
effizienter oder effektiver machen können.“

Was würdest du Menschen mit auf dem Weg geben, die Bionik studieren möchten?
Würdest du wieder Bionik studieren?
Was hat Dir am Bionik-Studium gut gefallen?