Bionik: MOBILE SYSTEME (M. Sc.)
Bionik:
MOBILE SYSTEME
(M. Sc.)
Projekte
Das Masterprogramm Bionik: Mobile Systeme ist ein forschungsorientiertes, interdisziplinäres Studium biologischer wie ingenieurwissenschaftlicher Inhalte. Teambasierte Projektarbeiten oder Exkursionen gehören zu den praktischen Anteilen im Studieninhalt.
Nachstehend finden Sie ein Projektbeispiel:
# Modul 2.5 Entwicklungsprojekt Bionik
Bionisch optimierte Strömungshülle des OpenROV
Projektarbeit aus dem Jahr 2019 des 2. Semesters des Masterprogrammes von Kira Bredenberg, Christoph Bruns, Dominic Janczyk, Michael Unterreiner & Christoph Wilms

Abb.: Projektgruppe (Namen siehe oben)
Die Lagestabilität ferngesteuerter Unterwasserfahrzeuge (ROV – remotely operated underwater vehicle) ist wichtig, da sie z.B. für die Observation und Dokumentation ihrer Umgebung eingesetzt werden. Studierende haben die strömungsmechanischen Eigenschaften zweier Modelle – mit bionischer Optimierung und ohne – mit Hilfe von CFD (Computational Fluid Dynamics) simuliert und verglichen.
Bionik: Mobile Systeme - Projekte
Kira Bredenberg, Christoph Bruns, Dominic Janczyk, Michael Unterreiner, Christoph Wilms (2019):
Bionisch optimierte Strömungshülle des OpenROV
Projektarbeit aus dem Jahr 2019 des 2. Semesters des Masterprogrammes
In Projekt mit dem Titel „SOFORT — Shape Optimization For OpenROV exploraTion“ wurden die strömungsmechanischen Eigenschaften zweier ROV-Modelle mit Hilfe von CFD (Computational Fluid Dynamics) simuliert. Verglichen wurden die ROV-Modelle bezüglich ihrer Lagestabilität bei Re = (u/L)/ν = 30000 mit u als Anströmgeschwindigkeit, L als Länge und ν als kinematische Viskosität. Ein Modell (in der Abbildung oben) weißt Längskielen nach Vorbild der Lederschildkröte (Dermochelys coriacea) auf, welche beim unteren Referenzmodell (unten) weggelassen wurden. Für die Simulation wurden beide Modelle auf einer Achse vor dem Massenschwerpunkt gelagert, sodass ein Neigbewegung möglich ist und wurden zu Beginn der Simulation um 10° ausgelenkt. Anschließend pendeln die Modelle in der Strömung aufgrund der Fluid-Struktur-Wechselwirkung. Das Modell mit Längskielen zeigte über die Zeit einen geringen Neigwinkel wie im Graphen zu erkennen ist. Das Druckfeld auf der Oberfläche des ROVs in Kombination mit der Wirbelstruktur (visualisiert mit dem Q-Kriterium (Q=1)) zeigt, dass sich durch die Längskielen deutlich mehr und feinere Wirbelstrukturen ausbilden. Diese dissipieren die kinetische Energie der Neigbewegung und verringern somit den Auslenkungswinkel.

Abb. Projektgruppe (Namen siehe oben)

Studienprojekt: Auf nach Europa!
Projektarbeit aus dem Jahr 2013 des 2. Semesters des Masterprogrammes, damals noch mit der Bezeichnung „Bionik: Lokomotion in Fluiden“, in Kooperation mit dem DFKI, Bremen von J. Albrecht, R. Kapp, D. Krabel, J. Langowski, F. Mayr-Melnhof, M. Neumann, S. Schmidt, B. von Merveldt & F. Wachter

Abb.: Projektgruppe (Namen siehe oben)
Die Entwicklung autonomer Robotiksysteme für unterschiedlichste Einsatzbereiche orientiert sich zunehmend auch an biologischen Vorbildern.
Bionik: Mobile Systeme - Projekte
Albrecht J., Kapp R., Krabel D., Langowski J., Mayr-Melnhof F., Neumann M., Schmidt S., von Merveldt B., Wachter F. (2013):
Bio-inspirierte Formfindung für einen Unterwassergleiter zur Anwendung für ein autonomes Navigationssystem im Rahmen einer extraterrestrischen Exploration.
Projektarbeit aus dem Jahr 2013 des 2. Semesters des Masterprogrammes, damals noch mit der Bezeichnung „Bionik: Lokomotion in Fluiden“ in Kooperation mit dem DFKI, Bremen
Auf der Suche nach potenziellem Leben im All rücken immer fernere Planeten und Monde unseres Sonnensystems ins Interesse. Das gilt insbesondere für die (potenziell) Wasser tragenden, wie z.B. dem Jupiter-Mond Europa. Fly-by-Daten der Pioneer- und Voyager-Sonden und der mehrjährigen Umrundung der Galileo-Sonde lassen hier flüssiges Wasser vermuten, allerdings unter einem mehrere Kilometer dicken Eispanzer.
Die multiple Herausforderung an eine vollautonome Explorationssonde dürfte also das Durchbohren des Eispanzers, die Beprobung eines möglichst großen Unterwasser-Areals sowie der Datentransfer zur Erde sein – bei limitiertem On-Board-Energiebudget. Zumindest für die Reduktion der Transportkosten unter Wasser liefern biologische Vorbilder vielfältige Anregungen.


Abb. Projektgruppe (Namen siehe oben)
So könnten etwa strömungstechnisch optimierte Mini-AUVs (Abb. oben) von einer Muttersonde (Abb. unten), (1) am Meeresboden ausgebracht werden (2) und beim Aufstieg Daten sammeln oder zumindest durch ortsfeste Verankerung unter dem Eispanzer (3) ein Koordinaten-Referenzsystem für die Muttersonde etablieren.