Internationaler Studiengang Bionik (B. Sc.)
Inter-nationaler Studiengang Bionik (B. Sc.)
ABSOLVENT:INNEN BERICHTEN
Ein festes Berufsbild des „Bionikers“ existiert nicht. Den Absolventinnen und Absolventen des Internationalen Studiengangs Bionik bieten sich aufgrund der im Studium vermittelten Inhalte und Kompetenzen zahlreiche Betätigungsfelder.
Die ersten Absolvent:innen des ISB wurden im Frühjahr 2007 in die Welt entlassen. Seit nun mehr über 13 Jahren gibt es „Bioniker:innen made in Bremen“. Im Folgenden werden exemplarisch ein paar Lebenswege vorgestellt.
Nicht nur wie vielfältig die Bionik ist, sondern auch was aus seinen Kommiliton:innen geworden ist, fasst Marcus Hollermann, ein Absolvent von 2009, in dem Video rechts zusammen.
Marcus Hollermann, ein Absolvent des ISB, über die Vielseitigkeit der Bionik. GREEN UP YOUR FUTURE ist ein Ausstellungsprojekt von BIOKON e.V. und Green Economy Academy e.V. zu Jobs mit „Greening“-Potenzial.
Johanna Schultz …
# BIOMECHANIK & Robotik
Johanna Schultz hat 2019 den Bionik-Bachelor (ISB) abgeschlossen. Seitdem forscht sie im Robotik-Labor der University of the Sunshine Coast QLD in Australien und arbeitet an ihrem PhD. Im „Biomechanics and Biorobotics Lab“ unter Leitung von Dr. Christofer Clemente hat sie auch ihr Auslandssemester verbracht.
Wir haben Johanna im März 2023 gefragt, wie sie auf die Idee gekommen ist Bionik zu studieren und was sie seit ihrem Abschluss macht.
Absolvent:innen berichten
Johanna SChultz
Johanna Schultz hat 2019 den Bionik-Bachelor (ISB) abgeschlossen. Seitdem forscht sie im Robotik-Labor der University of the Sunshine Coast QLD in Australien und arbeitet an ihrem PhD. Im „Biomechanics and Biorobotics Lab“ unter Leitung von Dr. Christofer Clemente hat sie auch ihr Auslandssemester verbracht.
Wir haben Johanna im März 2023 gefragt, wie sie auf die Idee gekommen ist Bionik zu studieren und was sie seit ihrem Abschluss macht.
Wie bist du auf die Idee gekommen Bionik zu studieren?
Das liegt ganz schön lange zurück … Ich war schon immer von der Natur fasziniert, hab viel Zeit „outdoors“ verbracht und Naturwissenschaften waren meine Lieblingsfächer in der Schule, sodass ich sogar Chemie in der Oberstufe in meinen Freistunden belegt habe, da der Stundenplan nicht alle Naturwissenschaften zuließ. Ich glaube im Endeffekt fand ich den Mix aus allem überzeugend. Ich hatte zwar den Studienplatz für Bionik schon, bin dann aber nach dem Abi erst einmal für ein Jahr in Panama gewesen. Dort habe ich mit einem indigenen Stamm gelebt und eine Biodiversitätsstudie durchgeführt. Die Erfahrungen die ich dort gesammelt habe, haben mich in meiner Entscheidung die Natur im Detail zu erforschen noch bestärkt.
Was machst du seit deinem Abschluss in Bionik?
Es ist gerade kurz nach Mittagspause und ich bin zurück im „Robotic Lab“, wo ich kurz diese Fragen beantworte. Ich bin nun im letzten Jahr meines PhDs an der University of the Sunshine Coast, QLD, Australia und arbeite mit meinem Supervisor Dr Chris Clemente an „Lizard Robots“. Die Idee meines Projektes ist es herauszufinden, was Lizards so gut im Klettern macht. Dazu habe ich erst Geckos mit High-Speed Kameras, Forceplates und AI Kinematic Tracking genau untersucht. Daraufhin habe ich einen bio-inspirierten Kletterroboter entwickelt, der die wichtigsten Gelenke und Bewegungsmuster abstrahiert zur Grundlage hatte. Mit diesem konnten wir dann individuelle Parameterkonfigurationen testen und On-Board Sensoren haben gemessen, wie diese Konfigurationen in „Speed – Stability – Efficieny“ abschneiden. Oft liegen die Optima für diese drei Performance Kriterien nicht übereinander; je schneller man läuft desto wahrscheinlicher stolpert man (normalerweise zumindest), also ein Speed–Stability Trade-off. Indem wir diese sogenannten „Performance Landscapes“ überlagerten, konnten wir die „idealen Bereichen“ ausmachen. Wir haben die optimalen Konfigurationen, die wir mit den Robotern gefunden haben, mit den Geckos und anderen Lizards verglichen und oft starke Übereinstimmung gefunden! Im nächsten Schritt versuche ich nun basiert auf unseren Ergebnissen einen bio-inspirierten Gait für einen industriellen Kletterroboter in Zusammenarbeit mit der Robotics Research Group Data61 von CSIRO zu entwickeln.
Was war das Aufregendste / Verrückteste, was du während deines Studiums erlebt hast?
Entweder als Florian nachts ins Wasser sprang, um uns das Meeresleuchten auf Helgoland zu demonstrieren oder als wir im Zuge der Bionik Rallye, die wir für das Überseemuseum entwickelten (Didaktik Projekt 7. Semester), eine Führung durchs Museum halten durften, die ausverkauft war.
Was machst du seit deinem Abschluss in Bionik?
„Es ist gerade kurz nach Mittagspause und ich bin zurück im „Robotic Lab“, wo ich kurz diese Fragen beantworte. Ich bin nun im letzten Jahr meines PhDs an der University of the Sunshine Coast, QLD, Australia und arbeite mit meinem Supervisor Dr Chris Clemente an „Lizard Robots“. Die Idee meines Projektes ist es herauszufinden, was Lizards so gut im Klettern macht. Dazu habe ich erst Geckos mit High-Speed Kameras, Forceplates und AI Kinematic Tracking genau untersucht. Daraufhin habe ich einen bio-inspirierten Kletterroboter entwickelt, der die wichtigsten Gelenke und Bewegungsmuster abstrahiert zur Grundlage hatte. Mit diesem konnten wir dann individuelle Parameterkonfigurationen testen und On-Board Sensoren haben gemessen, wie diese Konfigurationen in „Speed – Stability – Efficieny“ abschneiden. Oft liegen die Optima für diese drei Performance Kriterien nicht übereinander; je schneller man läuft desto wahrscheinlicher stolpert man (normalerweise zumindest), also ein Speed–Stability Trade-off. Indem wir diese sogenannten „Performance Landscapes“ überlagerten, konnten wir die „idealen Bereichen“ ausmachen. Wir haben die optimalen Konfigurationen, die wir mit den Robotern gefunden haben, mit den Geckos und anderen Lizards verglichen und oft starke Übereinstimmung gefunden! Im nächsten Schritt versuche ich nun basiert auf unseren Ergebnissen einen bio-inspirierten Gait für einen industriellen Kletterroboter in Zusammenarbeit mit der Robotics Research Group Data61 von CSIRO zu entwickeln.“
Video über einen nach Vorbild von Eidechsen inspirierten Kletterroboter aus der Arbeitsgruppe von Johanna (Quelle: Johanna Schultz, Biomechanics and Biorobotics Lab, University of the Sunshine Coast, QLD, AU).
Was war das Aufregendste / Verrückteste, was du während deines Studiums erlebt hast?
„Entweder als Florian nachts ins Wasser sprang, um uns das Meeresleuchten auf Helgoland zu demonstrieren oder als wir im Zuge der Bionik Rallye, die wir für das Überseemuseum entwickelten (Didaktik Projekt 7. Semester), eine Führung durchs Museum halten durften, die ausverkauft war.“
Frauke Waßmuth …
# BIOKON-Netzwerken & Robotik
Frauke Waßmuth hat 2021 den Bionik-Bachelor (ISB) abgeschlossen und schreibt zurzeit an ihrer Masterarbeit im Studiengang Bionik an der Hochschule Rhein-Waal (HSRW) über die Abstraktion der Füße von Laubfröschen für einen bionischen Soft-Roboter. Bis August war sie Team-Kapitänin des U-Boot-Teams an der HSRW. Außerdem arbeitet sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin für den BIOKON e.V., wo sie organisiert, dass Industriepaten und Forschende in Bionik-Hackathons zusammen kommen und mit bionischen Ansätzen technische Herausforderungen lösen.
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Frauke Waßmuth
Frauke Waßmuth hat 2021 den Bionik-Bachelor (ISB) abgeschlossen und schreibt zurzeit an ihrer Masterarbeit im Studiengang Bionik an der Hochschule Rhein-Waal (HSRW) über die Abstraktion der Füße von Laubfröschen für einen bionischen Soft-Roboter. Bis August war sie Team-Kapitänin des U-Boot-Teams an der HSRW. Außerdem arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin für den BIOKON e.V., wo sie organisiert, dass Industriepaten und Forschende in Bionik-Hackathons zusammen kommen und mit bionischen Ansätzen technische Herausforderungen lösen.
Wir haben Frauke im Januar 2023 unter anderem gefragt, wie sie auf die Idee gekommen ist, Bionik zu studieren und was sie seit ihrem Abschluss macht.
Wie bist du auf die Idee gekommen Bionik zu studieren?
Eigentlich fing alles damit an, dass ich in der achten Klasse das Wahlpflichtfach „Natur und Technik“ besucht habe. Bevor der Unterricht begann, musst man natürlich vor dem Labor warten. Und da stand ich nun und wollte Zeit totschlagen, indem ich die Poster von anderen Schülern angesehen habe. Eines fand ich besonders interessant: Es ging um das Rückstoß-Prinzip. Links war eine Rakete beim Start abgebildet und rechts eine Qualle unter Wasser, die Überschrift „Bionik“. Seitdem war ich fasziniert von der Idee, sich für die Lösung von Problemen von der Natur inspirieren zu lassen.
Was machst du seit deinem Abschluss in Bionik?
Neben dem Masterstudium in Bionik an der Hochschule Rhein-Waal (HSRW) probiere ich mich ein wenig aus und versuche, meine Interessen genauer zu definieren. Welchen Teilbereich der Bionik möchte ich weiterverfolgen? Als Team-Kapitänin des U-Boot-Teams an der HSRW habe ich mich mit der Lokomotion unter Wasser beschäftigt. Im Juli 2022 gewannen wir mit dem bionischen U-Boot Rivershark sogar die Weltmeisterschaften in Großbritannien. Bei BIOKON e. V. bin ich wissenschaftliche Mitarbeiterin geworden, um der Industrie die bionische Vorgehensweise näher zu bringen, indem bei Veranstaltungen, sog. Bionik-Hackathons, Herausforderungen durch bionische Ansätze gelöst werden. Jetzt stehe ich kurz vor der Masterarbeit über die Abstraktion der Füße von Laubfröschen für einen bionischen Soft-Roboter.
Warum hast du dich für Bionik und keinen anderen Studiengang entschieden?
Bionik ist eine interdisziplinäre Naturwissenschaft – was will man mehr?
Was hat Dir am Bionik-Studium gut gefallen?
Die Vielfältigkeit. Nicht nur von den Fächern, sondern auch von den Menschen.
Würdest du wieder Bionik studieren?
Definitiv. Man lernt nicht nur unglaublich viel über die Natur- und Ingenieurswissenschaften und deren Teilbereiche, sondern man hat auch die Möglichkeit, jeden davon zu vertiefen.
Was ist die interessanteste Erkenntnis / neues Wissen, die du aus deinem Bionik-Studium mitgenommen hast?
Auch die Natur ist nicht immer perfekt, aber perfekt in den Aspekten, in denen es evolutionär wichtig ist.
Wenn du in einem Satz sagen müsstest, was du studiert hast, wie würde der lauten?
Um Probleme in der Technik zu lösen, geht man der cleveren Idee nach, dass die Biologie Tausende oder sogar Millionen Jahre Zeit hatte, eine perfekte Lösung für das gleiche Problem in der Natur durch Evolution zu finden – man lässt sich von der Natur inspirieren, um so für die Technik neue und innovative Lösungen zu finden.
Hast du einen Traum, ein Ziel, wie es mit dir und ggf. der Bionik weitergehen soll?
Wenn ich es mir aussuchen könnte, wäre ich zukünftig gerne Bionik-Professorin. Nicht nur, um zu lehren, sondern auch um Forschung und Entwicklung mit Hilfe der Bionik voran zu bringen.
Wie bist du auf die Idee gekommen Bionik zu studieren?
„Eigentlich fing alles damit an, dass ich in der achten Klasse das Wahlpflichtfach „Natur und Technik“ besucht habe. Bevor der Unterricht begann, musst man natürlich vor dem Labor warten. Und da stand ich nun und wollte Zeit totschlagen, indem ich die Poster von anderen Schülern angesehen habe. Eines fand ich besonders interessant: Es ging um das Rückstoß-Prinzip. Links war eine Rakete beim Start abgebildet und rechts eine Qualle unter Wasser, die Überschrift „Bionik“. Seitdem war ich fasziniert von der Idee, sich für die Lösung von Problemen von der Natur inspirieren zu lassen.“
Wenn du in einem Satz sagen müsstest, was du studiert hast, wie würde der
lauten?
„Um Probleme in der Technik zu lösen, geht man der cleveren Idee nach, dass die Biologie Tausende oder sogar Millionen Jahre Zeit hatte, eine perfekte Lösung für das gleiche Problem in der Natur durch Evolution zu finden – man lässt sich von der Natur inspirieren, um so für die Technik neue und innovative Lösungen zu finden.“
Mareike Engel …
# Projekt-leitung
Mareike Engel gehört mit zu den ersten Absolventinnen des ISB und schrieb 2008 ihre Bachelorarbeit über im Bereich biomedizinische Materialien am Fraunhofer Institut für Werkstoffmechanik (IWM). Nach ihrem Abschluss studierte sie im internationalen Master Materialwissenschaften und Werkstofftechnik an der Universität des Saarlandes und der UPC in Barcelona und setzte noch einen Doktortitel am Leibniz Institut für neue Materialien im Bereich der Formgedächtnislegierungen drauf. Der Sehnsucht nach Bergen und ihrem Faible für Innovationen folgend, entschloss sie sich bei der Hilti AG in Schaan, Liechtenstein als Entwicklungsingenieurin beruflich in die Industrie einzusteigen. Jetzt steuert sie als Projektleiterin die globale Markteinführung von Betonsensoren bei Hilti North America und lebt mit ihrer Familie in Boston, USA.
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Mareike Engel
Mareike Engel gehört mit zu den ersten Absolventinnen des ISB und schrieb 2008 ihre Bachelorarbeit über im Bereich biomedizinische Materialien am Fraunhofer Institut für Werkstoffmechanik (IWM). Nach ihrem Abschluss studierte sie im internationalen Master Materialwissenschaften und Werkstofftechnik an der Universität des Saarlandes und der UPC in Barcelona und setzte noch einen Doktortitel am Leibniz Institut für neue Materialien im Bereich der Formgedächtnislegierungen drauf. Der Sehnsucht nach Bergen und ihrem Faible für Innovationen folgend, entschloss sie sich bei der Hilti AG in Schaan, Liechtenstein als Entwicklungsingenieurin beruflich in die Industrie einzusteigen. Jetzt steuert sie als Projektleiterin die globale Markteinführung von = Betonsensoren bei Hilti North America und lebt mit ihrer Familie in Boston, USA.
Wir haben Mareike im Dezember 2022 gefragt, was ihr das Bionik-Studium gebracht hat und was sie seit ihrem Abschluss macht.
Was hat dir das Bionik-Studium gebracht?
Neben meinem Interesse für Technik, dass ich vertiefen konnte und der Idee, mich mit Materialwissenschaften weiter zu machen, vor allem die Skills, die ich im Studium gelernt habe. Im Vergleich zu Kolleg:innen mit einem klassischen Maschinenbau oder Elektrotechnik Studiumshintergrund hat die Bionik mir gezeigt kreativ zu Denken und immer auch einen Blick ueber den „eigenen Tellerrand hinaus“ zu haben. Die hohe Praxisrelevanz, und die Erfahrung durch die Projektmanagement-Module haben den Grundstein gelegt fuer meine aktuelle Taetigkeit. Außerdem das Auslandssemester im Dschungel Costa Ricas: Hier habe ich neben Mut und Offenheit auch andere Sichtweisen gelernt, dies hat mich nicht nur für die Unternehmen zu einer spannende Kandidatin gemacht, sondern hilft mir taeglich bei der Zusammenarbeit in einem internationalen Team.
Wie sieht deine derzeitige Tätigkeit aus?
Ich bin hier bei Hilti für die weltweite Markteinführung von Betonsensoren verantwortlich. Zusammen mit unserem interdisziplinären Team sorgen wir dafür, dass auf der Baustelle nicht nur Zeit, sondern auch Beton gespart wird, was nicht nur dem Budget sondern auch der Umwelt zu Gute kommt. Mit der Bionik an sich gibt es wenige Kontaktpunkte, dafür ist mir der Spaß an Innovationen geblieben und die Fähigkeit komplexe Zusammenhänge zu abstrahieren, oder wie es so gerne gesagt wird „Slicing the Elephant“.
Was ist deine Erfahrung als Frau in der Industrie und hast du einen Tipp / würdest du gerne weiblichen Studieninteressierten etwas mit auf den Weg geben?
Wir waren in unserem Bionik Jahrgang wenige Frauen, leider hat sich dass in meiner Karriere bis heute so fortgesetzt. Auch wenn ich hin und wieder noch gefragt werde, wie es denn dazu kommt, dass ich mich für Technik und Naturwissenschaften interessiere, sind doch die meisten Begegnungen mit meinen Kollegen von Akzeptanz und toller Kooperation geprägt.
Mit einer guten Prise Selbstbewusstsein und Mut kann Frau, den ein oder anderen skeptischen Blick clever kontern.
Was hat dir das Bionik-Studium gebracht?
„Neben meinem Interesse für Technik, dass ich vertiefen konnte und der Idee, mich mit Materialwissenschaften weiter zu machen, vor allem die Skills, die ich im Studium gelernt habe. Im Vergleich zu Kolleg:innen mit einem klassischen Maschinenbau oder Elektrotechnik Studiumshintergrund hat die Bionik mir gezeigt kreativ zu Denken und immer auch einen Blick über den „eigenen Tellerrand hinaus“ zu haben. Die hohe Praxisrelevanz, und die Erfahrung durch die Projektmanagement-Module haben den Grundstein gelegt für meine aktuelle Tätigkeit. Außerdem das Auslandssemester im Dschungel Costa Ricas: Hier habe ich neben Mut und Offenheit auch andere Sichtweisen gelernt, dies hat mich nicht nur für die Unternehmen zu einer spannende Kandidatin gemacht, sondern hilft mir täglich bei der Zusammenarbeit in einem internationalen Team.“
Anne KiKker …
# Koordination materialwissenschaft
Anne Kikker hat 2011 den Bionik-Bachelor (ISB) abgeschlossen, im Anschluss den Master of Science in Maschinenbau an der TU Darmstadt studiert und bis 2020 dort erfolgreich an ihrer Doktorarbeit geforscht. Seitdem arbeitet sich als Koordinatorin im Teilfachbereich Materialwissenschaft und beschäftigt sich mit Internationalität, Interdisziplinarität und Marketing.
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Anne KIKKER
Anne Kikker hat 2012 den Bionik-Bachelor (ISB) abgeschlossen, im Anschluss den Master of Science in Maschinenbau an der TU Darmstadt studiert und bis 2020 dort erfolgreich an ihrer Doktorarbeit geforscht. Seitdem arbeitet sich als Koordinatorin im Teilfachbereich Materialwissenschaft und beschäftigt sich mit Internationalität, Interdisziplinarität und Marketing.
Wir haben Anne im November 2022 gefragt, wie sie auf die Idee gekommen ist Bionik zu studieren und was sie seit ihrem Abschluss macht.
Wie bist du auf die Idee gekommen Bionik zu studieren?
In der Schule hatte ich ein breites Interessensspektrum. Ich war daher auf der Suche nach einem (naturwissenschaftlichen) Studium, in dem ich mich nicht auf eine Monodisziplin wie z.B. Physik spezialisieren muss und auch keinen klassischen Maschinenbau studiere. Wichtig war für mich auch, dass das Auslandssemester fest integriert war, da ich schon in der Schule gerne ins Ausland gegangen wäre. Außerdem habe ich schon immer danach gestrebt, nicht das zu tun, was „alle“ machen. Da kam der kleine Studiengang mit hohem Innovationsgrad gerade recht. Ich hatte mich aber auch für Luft- und Raumfahrttechnik oder sogar International Management beworben. Letztlich habe ich mich aber über die Zusage im Studiengang Bionik am meisten gefreut und bin nach meinem Bauchgefühl gegangen.
Was machst du seit deinem Abschluss in Bionik?
Bionik ist ein sehr interdisziplinäres Studienfach, in dem man viele verschiedene Bereiche kennen lernt und lernt, sich in komplexe Themen einzuarbeiten. Ich habe mich während meines Bachelorstudiums auf Strömungsmechanik spezialisiert und mir kam hier tieferes Grundlagenwissen zu kurz. Daher bin ich an die TU Darmstadt gewechselt und habe im Master Mechanik mit Schwerpunkt Strömungsdynamik und Strömungssimulation studiert. Im Anschluss wurde mir am Institut für Fluiddynamik eine Doktorandenstelle angeboten und ich habe im Bereich der Simulation viskoelastischer Strömungen promoviert. Da ich in dieser Zeit erkannt habe, dass leider die Wissenschaftlerkarriere zu wenig mit der Familie vereinbar und zu unsicher ist, arbeite ich derzeit an der TU Darmstadt am Teilfachbereich Materialwissenschaft als Koordinatorin und beschäftige mich mit Internationalität, Interdisziplinarität und Marketing. Langfristig stelle ich mir eine Stelle im Bereich Innovationsmanagement in der Industrie vor.
Was würdest du Menschen mit auf dem Weg geben, die Bionik studieren möchten?
Seid offen, hartnäckig und immer neugierig.
Was waren besondere Herausforderungen?
Wenn man im Morgengrauen mit Cola und Schokolade in der WG hockt und die letzten Vorbereitungen für die Abschlusspräsentation des Semesterprojekts trifft, die in wenigen Stunden beginnt.
Was war das Aufregendste / Verrückteste, was du während deines Studiums erlebt hast
Als wir versucht haben, bei Sturm von der Insel Helgoland wieder zurückzukommen und die Helfer beim Boarden einfach genau wussten, in welchem Moment sie dich durch die Tür im Schiffsrumpf auf die Fähre schubsen mussten.
Wie bist du auf die Idee gekommen Bionik zu studieren?
„In der Schule hatte ich ein breites Interessensspektrum. Ich war daher auf der Suche nach einem (naturwissenschaftlichen) Studium, in dem ich mich nicht auf eine Monodisziplin wie z.B. Physik spezialisieren muss und auch keinen klassischen Maschinenbau studiere. Wichtig war für mich auch, dass das Auslandssemester fest integriert war, da ich schon in der Schule gerne ins Ausland gegangen wäre. Außerdem habe ich schon immer danach gestrebt, nicht das zu tun, was „alle“ machen. Da kam der kleine Studiengang mit hohem Innovationsgrad gerade recht. Ich hatte mich aber auch für Luft- und Raumfahrttechnik oder sogar International Management beworben. Letztlich habe ich mich aber über die Zusage im Studiengang Bionik am meisten gefreut und bin nach meinem Bauchgefühl gegangen.“
Was würdest du Menschen mit auf dem Weg geben, die Bionik studieren möchten?
„Seid offen, hartnäckig und immer neugierig.“
Stefanie van trist …
# Projekt-Management
Stefanie van Trist hat 2011 den Bionik-Bachelor (ISB) abgeschlossen und im Anschluss den Master Sports-Technology am Technikum Wien studiert. Seit 2013 arbeitet sie in unterschiedlichen Positionen in dem multinationalen Unternehmen tesa SE, das bekannt für seine Klebetechnologien ist. Bei tesa war sie u.a. als Produktentwicklerin, Prozessingenieurin und Führungskraft tätig. Zurzeit arbeitet sie als internationale Projekt-Managerin und betreut weltweit große, strategische Projekte.
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Stefanie van Trist
Stefanie van Trist hat 2011 den Bionik-Bachelor (ISB) abgeschlossen und im Anschluss den Master Sports-Technology am Technikum Wien studiert. Seit 2013 arbeitet sie in unterschiedlichen Positionen in dem multinationalen Unternehmen tesa SE, das bekannt für seine Klebetechnologien ist. Bei tesa war sie u.a. als Produktentwicklerin, Prozessingenieurin und Führungskraft tätig. Zurzeit arbeitet sie als internationale Projekt-Managerin und betreut weltweit große, strategische Projekte.
Wir haben Stefanie im November 2022 gefragt, wie sie auf die Idee gekommen ist Bionik zu studieren und was sie seit ihrem Abschluss macht.
Wie bist du auf die Idee gekommen Bionik zu studieren?
Als es zum Ende der Schulzeit um die Entscheidung ging, welche Ausbildung ich machen möchte, war ich zwischen den vielen Möglichkeiten und meinen vielen Interessen hin- und hergerissen. Um etwas mehr Klarheit über meine Optionen und meine Stärken zu bekommen, machte ich eine Berufsberatung. Hier wurde mir das Bionik-Studium vorgeschlagen. Das war das erste Mal, dass ich von Bionik gehört habe. Ich war sofort begeistert und damit war die Entscheidung Geschichte…
Was machst du seit deinem Abschluss in Bionik?
Im Anschluss an den Bionik-Bachelor habe ich in Wien Sports-Technology studiert. Fasziniert von dem, nach Vorbild der Haihaut optimierten, Schwimmanzug, wollte ich bionische Sportartikel-Entwicklerin werden. Im Master-Studium lernte ich mit hohem Praxisbezug den gesamten Produktentwicklungszyklus kennen, der sich auf alle Produktsortimente anwenden lässt. Leider ist der Arbeitsmarkt in diesem speziellen Bereich sehr überschaubar klein. Da es mich aus privaten Gründen zurück nach Norddeutschland verschlagen hat, startete ich als Produktentwicklerin in der Forschung & Entwicklung bei tesa ins Berufsleben. Bei tesa arbeite ich nun seit über 9 Jahren. Nach 4 Jahren in der F&E wechselte ich als Prozessingenieurin an unseren Produktionsstandort. Hier war ich verantwortlich für das Upscaling der, im kleinen Labormaßstab entwickelten, Klebebänder auf unsere Großanlagen, sowie für Qualitäts- und Prozessoptimierungen. Dies war 3 Jahre lang in Hamburg und ein halbes Jahr lang in unserem Werk in Italien meine Aufgabe. Anschließend übernahm ich die Produktionsteamleitung eines Konfektionierbereichs in unserem Hamburger Werk. Seit Oktober arbeite ich als Internationale Projekt Managerin und darf in dieser Rolle große, strategische Projekte weltweit betreuen. In erster Linie handelt es sich um die Implementierung von neuen Fertigungsanlagen und neuen Werken.
Was hat Dir am Bionik-Studium gut gefallen?
Die vielfältige fachliche Ausrichtung, die persönliche Atmosphäre durch die kleine Größe des Ausbildungsjahrgangs, die spürbare Leidenschaft der Lehrenden und Studierenden und die vielen (praktischen) Projektarbeiten.
Was war das Aufregendste / Verrückteste, was du während deines Studiums erlebt hast
Das Auslandssemster in Adelaide hat mich, im positiven Sinne, nachhaltig sehr geprägt und mich in meiner Persönlichkeit wachsen lassen.
Was ist die interessanteste Erkenntnis / neues Wissen, die du aus deinem Bionik-Studium mitgenommen hast?
Neben den fachlichen Inhalten in den unterschiedlichen Modulen, habe ich vor allem ausdauerndes, sorgfältiges Arbeiten, eine dauerhafte Wissbegierigkeit, Teamwork und Kreativität gelernt, wovon ich heute noch profitiere.
Was hat Dir am Bionik-Studium gut gefallen?
„Die vielfältige fachliche Ausrichtung, die persönliche Atmosphäre durch die kleine Größe des Ausbildungsjahrgangs, die spürbare Leidenschaft der Lehrenden und Studierenden und die vielen (praktischen) Projektarbeiten.“
Was ist die interessanteste Erkenntnis / neues Wissen, die du aus deinem Bionik-Studium mitgenommen hast?
„Neben den fachlichen Inhalten in den unterschiedlichen Modulen, habe ich vor allem ausdauerndes, sorgfältiges Arbeiten, eine dauerhafte Wißbegierigkeit, Teamwork und Kreativität gelernt, wovon ich heute noch profitiere.“
Aljoscha Sander …
# Windkraft
Aljoscha Sander hat -nach einem kurzen Umweg über die Elektrotechnik und Informatik- sowohl den
Bionik-Bachelor (ISB) als auch den Masterstudiengang Bionik: Mobile Systeme an der Hochschule
Bremen erfolgreich absolviert. Neben einer Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Bremer Institut für Produktion und Logistik GmbH (BIBA), hat er im November 2020 zusammen mit einem
weiteren Absolventen der Bionik (Andreas Haselsteiner) die Flucto GmbH gegründet. Diese hat die
Entwicklung von technischen Lösungen zur Verbesserung der Installation von Offshore-Windkraftanlagen zum Ziel.
Absolvent:innen berichten
Aljoscha Sander
Aljoscha Sander hat -nach einem kurzen Umweg über die Elektrotechnik und Informatik- sowohl den Bionik-Bachelor (ISB) als auch den Masterstudiengang Bionik: Mobile Systeme an der Hochschule Bremen erfolgreich absolviert. Neben einer Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Bremer Institut für Produktion und Logistik GmbH (BIBA), hat er im November 2020 zusammen mit einem weiteren Absolventen der Bionik (Andreas Haselsteiner) die Flucto GmbH gegründet. Diese hat die Entwicklung von technischen Lösungen zur Verbesserung der Installation von Offshore-Windkraftanlagen zum Ziel.
Wir haben ihn im Juli 2022 über seinen Werdegang und das Bionik-Studium befragt.
Warum hast du dich für Bionik und keinen anderen Studiengang entschieden?
Ich bin schon in meiner Schulzeit auf das Thema Bionik gekommen (Frau Kesel’s Bionik Buch aus der Reihe Fischer kompakt) und wollte dann unbedingt Bionik studieren. Die interdisziplinäre Natur der Bionik und die Schnittstelle zwischen Naturwissenschaften und Ingenieurswesen waren für mich die ausschlaggebenden Punkte. Diverse Dinge (fehlendes Geld, hoher NC) hatten dann aber dazu geführt, dass ich zunächst zwei Semester Elektrotechnik und Informatik studierte. Mein Gedanke damals war, dass ich, um Bioniker zu werden, ich ja nicht unbedingt Bionik studieren müsste. Da mein Frust nach zwei Semestern uninspirierten Studierens aber sehr hoch war, hatte ich mich auf das Wintersemester 2011 in Bremen beworben und wurde dann auch schließlich angenommen.
Was hat Dir am Bionik-Studium gut gefallen?
In der Tat, die interdisziplinäre, naturwissenschaftlich geprägte Grundausbildung, die enge Betreuung durch die Lehrenden und natürlich die Strömungsmechanik. Auch das Pflicht-Auslandssemester war ein absolutes Highlight meiner Studienzeit.
Was war das Aufregendste / Verrückteste, was du während deines Studiums erlebt hast
Insgesamt das Auslandssemester. Die ganzen Erfahrungen, die ich während meines Aufenthalts an der NTNU gemacht habe, prägen mich bis heute.
Wo arbeitest du im Moment und wie bist Du zu diesem Job gekommen?
Meine Jobsituation ist etwas unübersichtlich, da ich aktuell in einer Übergangsphase zwischen öffentlichem Dienst und Selbstständigkeit bin.
Ich arbeite seit 2018 als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Bremen und forsche dort zu Offshore-Windenergieanlagen.
Meine Dissertation zum Thema Schwingungen von Offshore-Windenergieanlagen fertige ich an der Universität Groningen in Zusammenarbeit mit Prof. Eize Stamhuis und Prof. Albert Baars an.
Im November 2020 habe ich zusammen mit einem anderen Bionik-Absolventen (Andreas Haselsteiner) ein Start-up gegründet, die Flucto GmbH. Aktuell* habe ich drei Monate Sonderurlaub, um Vollzeit für unsere Firma zu arbeiten. Wir haben einen ersten großen Auftrag für einen Windpark in Taiwan.
Was ist das Besondere an deiner jetzigen Arbeit und in wie fern hat sie Bezug zu der Bionik?
Die interdisziplinäre Ausbildung, die ich im Bionik-Studium genießen durfte, macht sich jeden Tag wett. Meine Aufgaben wechseln zwischen strömungsmechanischen Berechnungen, dem Design von Elektronik, Programmierung von Auswertungen hin zu Verhandlungen mit Zulieferern und dem Beklettern von Windenergieanlagen. Die Fähigkeit, komplexe Sachverhalte schnell als diese zu erkennen und oftmals mit naturwissenschaftlichem Bauchgefühl zu durchdringen, verdanke ich der exzellenten Ausbildung an der Hochschule. In meiner täglichen Arbeit komme ich nur noch selten mit Bionik als solcher in Berührung, die Denkweise ist mir aber hoffentlich erhalten geblieben.
*Juli 2022, Anmerkung der Redaktion
Was hat Dir am Bionik-Studium gut gefallen?
„In der Tat, die interdisziplinäre, naturwissenschaftlich geprägte Grundausbildung, die enge Betreuung durch die Lehrenden und natürlich die Strömungsmechanik. Auch das Pflicht-Auslandssemester war ein absolutes Highlight meiner Studienzeit.“
Was ist das Besondere an deiner jetzigen Arbeit und in wie fern hat sie Bezug zu der Bionik?
„Die interdisziplinäre Ausbildung, die ich im Bionik-Studium genießen durfte, macht sich jeden Tag wett. Meine Aufgaben wechseln zwischen strömungsmechanischen Berechnungen, dem Design von Elektronik, Programmierung von Auswertungen hin zu Verhandlungen mit Zulieferern und dem Beklettern von Windenergieanlagen. Die Fähigkeit, komplexe Sachverhalte schnell als diese zu erkennen und oftmals mit naturwissenschaftlichem Bauchgefühl zu durchdringen, verdanke ich der exzellenten Ausbildung an der Hochschule. In meiner täglichen Arbeit komme ich nur noch selten mit Bionik als solcher in Berührung, die Denkweise ist mir aber hoffentlich erhalten geblieben.“
CHRISTOPHER GRAF …
# Erneuerbare Energien
Christopher Graf hat von 2013 bis 2017 im Internationalen Studiengang Bionik (B. Sc.) studiert. Während des Studiums hat er als wissenschaftliche Hilfskraft in diversen Projekten mitgearbeitet – sein Film über das Turtle-ROV ist noch heute auf der HSB-Website und unserem Youtube-Kanal zu sehen.
Nach seinem Bachelorabschluss in Bionik und einer Verlängerung seiner wissenschaftlichen Mitarbeit am Fraunhofer IFAM in Bremen, ist er nach Kassel gegangen und hat den Master „Erneuerbare Energien“ studiert. Jetzt promoviert er am Fraunhofer IEE in Kassel über das Thema „Erneuerbare Wärme“. Sein Traum ist Bionik und Energietechnik zu verbinden.
Absolvent:innen berichten
Christopher Graf
Christopher Graf hat von 2013 bis 2017 im Internationalen Studiengang Bionik (B. Sc.)
studiert. Während des Studiums hat er als wissenschaftliche Hilfskraft in diversen
Projekten an der Hochschule mitgearbeitet – sein Film über das Turtle-ROV ist noch heute
auf der HSB-Website und unserem Youtube-Kanal zu sehen.
Wir haben ihn im Dezember 2021 über seinen weiteren Werdegang befragt:
„Schon während des Studiums habe ich meine Leidenschaft für das wissenschaftliche
Arbeiten entdeckt. Ich habe viel als wissenschaftliche Hilfskraft gearbeitet. Meine
Bachelor-Arbeit habe ich am Fraunhofer Institut für angewandte Materialforschung, kurz
Fraunhofer IFAM, in Bremen geschrieben. Dort war ich in der Werkstofftechnik in der
Arbeitsgruppe „Smart Systems“ eingegliedert und habe mich thematisch mit
Funktionsintegration und 3D Druck auseinandergesetzt und auch noch für ein weiteres
halbes Jahr nach dem Bachelor-Abschluss weitergearbeitet.
Dann bin ich auf Reisen gegangen und habe mich auf meine eigentliche Leidenschaft, die
erneuerbaren Energien, zurückbesonnen und mir einen entsprechenden Master gesucht, in
dem ich auch noch ein paar Grundlagen nachholen konnte. Den habe ich an der Universität
Kassel gefunden.
Mir war immer klar, dass ich im Forschungs- & Entwicklungsbereich bleiben möchte, daher
Werte ich das Bionik-Studium und das Vorwissen, dass ich mir damit angeeignet habe, auf
keinen Fall als vergeudete Zeit. Durch den Bachelor in Bionik habe ich das Fundament für
wissenschaftliches Arbeiten bekommen, gelernt mich schnell in neue Thematiken
einzuarbeiten und auch im Einklang mit der Natur Ingenieurswissenschaften zu betreiben.
Es hat mir sehr viel Spaß gemacht Bionik zu studieren und ich wollte das auch auf jeden
Fall zu Ende machen, musste aber feststellen, dass es mit der Thematik erneuerbare
Energien nicht kombinierbar war.
Meinen Master in Regenerative Energien und Energieeffizienz habe ich 2020 beendet. Jetzt
arbeite ich am Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik IEE in
Kassel und schreibe dort auch an meiner Dissertation. Ich bin der Abteilung thermische
Energiesysteme zugeordnet und beschäftige mich in meiner Dissertation mit
Fernwärmesystemen bzw. –netzen und Gebäudetechnik. Ziel meiner Forschung ist die
Bereitstellung von erneuerbarer Wärme in Gebäuden und Quartieren für das Trink-, und
Warmwasser und die Raumheizung. Denn die Energiewende ist nicht nur eine Strom-,
sondern auch eine Wärmewende, in der wir zukünftig auch bei der Bereitstellung von
Wärme möglichst keine fossilen Emissionen mehr produzieren wollen.
Nicht nur ich, auch viele meiner Kommiliton:innen sind in Richtung wissenschaftliche
Karriere gegangen, da hat uns das Bionik-Studium und seine Interdisziplinarität geprägt.
Denn im Bionik-Studium habe ich viele grundlegende Sachen gelernt: Wie man sich schnell
in neue Sachen einarbeitet, wie man Paper liest, wie man Sachen grundlegend macht, wie
man präsentiert, wie man in Projekten zusammen arbeitet … das ganze Soft Skill Bündel!
Außerdem hat sich mein Englisch durch die Zeit im Ausland enorm verbessert, genauso wie
meine Sozialkompetenz.
Ich habe in der Bionik gelernt, was man in der Wissenschaft braucht: Immer am Zahn der
Zeit zu sein, neugierig zu sein, etwas kennen lernen, verstehen und anwenden zu wollen –
und dass auch in Projektarbeiten, in denen man als Gruppe zusammenarbeitet. Im Prinzip:
Verstehen, Abstrahieren und Anwenden – und genau das mache ich in meiner Arbeit heute
auch!
Mein Traum ist es, in 10 – 15 Jahren in die Lehre zu gehen und einen Forschungsbereich zu
finden oder zu etablieren, bei dem ich Energietechnik und Bionik verbinden kann. In
Bionik-Projekten geht es ja eigentlich auch fast immer um (Energie-)Effizienz – und von der
Natur können wir Menschen uns abschauen, wie wir existierende, technische Systeme noch
effizienter oder effektiver machen können.“
Was würdest du Menschen mit auf dem Weg geben, die Bionik studieren möchten?
Würdest du wieder Bionik studieren?
Was hat Dir am Bionik-Studium gut gefallen?